Die BRB hat nicht nur extern ein Problem

Der Bayerischen Regiobahn hatte ich ja letztes Mal versprochen, dass ich nun regelmäßiger Bescheid sage, wenn was überhaupt nicht passt.

Aus dem eigenen Berufsalltag weiß ich, mit User-Feedback fängt jede Fehlerbehebung an.

Ich schrieb wieder eine Mail und starte damit auch das „Bayerische Regiobahn Tagebuch“ hier.

Alle Beiträge zu dieser Geschichte in einer Übersicht gibt es hier.

Liebe BRB,

ich hatte ja versprochen, dass ich mich öfter melden will, wenn was überhaupt nicht passt – heute gebt ihr mir leider wieder Anlass dazu und somit gibt es ein weiteres Kapitel in der „Unendlichen Geschichte der Informationsfreiheit bei der BRB“:

Zwischen Mering und Merching hat heute Vormittag ja anscheinend ein LKW die Oberleitung runter gerissen.
Deswegen wurde die Strecke leider komplett gesperrt, soweit verständlich.

Ich wusste davon leider nichts, als ich um ca. 17:00 so langsam Feierabend machen wollte.
Woher auch, ich verfolge weder den ganzen Tag die lokale Presse noch eure Homepage, wobei es mit letzterer mal wieder anfängt: Um ca. 17:08 hab ich da drauf geschaut, und alles sah normal aus, keinerlei Hinweise auf eine komplette Streckensperrung.

Um ca. 17:18 war ich am Bahnhof in Egling, die BRB86542 startet normal um 17:20, allerdings kam mir da schon ein Bus entgegen und es waren ungewöhnlich viele Menschen da.
Eine Mitarbeiterin von euch war auch am Bahnhof, da kam ich dann relativ schnell das aktuelle Problem mit und auch, dass der gerade verpasste Bus meine Alternative für die BRB86542 gewesen wäre – fuhr halt etwas zu früh los.

Naja, so wirklich wusste die Mitarbeiterin vor Ort auch nicht Bescheid, eure Homepage auch nicht, eure Hotline wollte ich nicht bemühen, ich habe da ja inzwischen Erfahrung…
Um ca. 18:15 ging es dann auch endlich fröhlich weiter mit einem Bus nach Mering, von dort dann mit einem RE der DB, der zufällig gerade super passend kam.

Interessant war auch:
In Egling trafen in der guten Stunde, als ich da bei schönstem Wetter in der Sonne lag, ungefähr 5 Mitarbeiter von euch aufeinander, Zugbegleiter und Zugführer.
Vor allem war dabei nett mitzubekommen, dass die alle genauso gut informiert waren wie ich, nämlich ziemlich eindeutig gar nicht.
Nur damit wir das hier nicht vergessen, es war halb sechs abends, die Strecke war seit morgens gegen zehn gesperrt.

Das härteste war, als um ca. 18:10 der Zug aus Richtung Schongau kam.
Der Zugbegleiter dieses Zuges hatte wohl auch noch gar nichts von der Streckensperrung gehört, denn er wurde ziemlich entnervt von der Mitarbeiterin, die die ganze Zeit schon in Egling stand, darauf hingewiesen, dass er doch mal die Fahrgäste in den Bus bitten soll, weil es hier nicht mehr weiter geht.
Heißt also, ein Zugbegleiter, der genau den Zug begleitet, der auf der seit gut 7 Stunden gesperrten Strecke verkehrt, weiß ebenfalls überhaupt nichts von dem Problem?
Respekt, das musst erstmal hinbekommen…

Ihr habt also das Kommunikationsproblem nicht nur extern/öffentlich ggü. euren Fahrgästen, sondern auch mindestens genauso schön intern, das musst auch erstmal hinbekommen…

Wenn ich dann lese, dass ihr ab 2018 einen Großteil der Strecke Augsburg <-> Bobingen auch noch übernehmt (ich wohne in Bobingen), wird es mir vor lauter Vorfreude gleich heiß und kalt – wobei, das gleiche Gefühl hab ich nachdem ich was ganz schlechtes gegessen hab, werde ich krank?

Ich denke so langsam, wäre es wirklich mal an der Zeit das mit den Informationen, vor allem online, wenn es sonst schon nicht klappt, in den Griff zu bekommen, oder nicht?

Ich finde es ja soweit positiv, dass ihr heute an den „Sammelbahnhöfen“ doch Mitarbeiter „abgestellt“ habt, damit die Leute einen Ansprechpartner haben.
Wenn der Ansprechpartner dort aber halt auch nur das weiß, was online steht, und online halt nix steht, dann weiß und bringt der halt auch so viel wie ich in dem Moment – nix.

Viele Grüße und bis bald an dieser Stelle,
Bernd Bestel

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