Gerade noch rechtzeitig ist mir aufgefallen, dass ich kommende Woche eine Premiere habe: Ich muss die ganze Woche wohin, wo ich nur innerhalb des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds unterwegs bin – an sich fahre ich ja seit nun fast 8 Jahren so gut wie jeden Tag Bahn, aber irgendwie immer ein Stück weiter, so dass Start und Ziel bisher anscheinend bei regelmäßigeren Strecken nie innerhalb meines „Heimat Verkehrsverbunds“ waren.
Nunja, gestern also gerade noch rechtzeitg gemerkt, dass man für Wochen- und Monatskarten beim AVV, neben dem eigentlichen Ticket auch noch eine Kundenkarte benötigt.
In Augsburg und Umgebung ist das Gebiet, wie wahrscheinlich so gut wie überall, in Ringe aufgeteilt, allerdings sind die Ringe selbst auch noch unterteilt. Der Fahrpreis ergibt sich aus der Anzahl der durchfahrenen Teilbereiche. Ein Ticket kauft man allerdings nur für z. B. einfach 2 Bereiche. Heißt, soweit logisch, muss irgendwo die Start- und/oder Ziel-Haltestelle vermerkt werden.
Bei Einzelfahrten oder Streifenkarten wird die Starthaltestelle einfach mit aufgedruckt oder ergibt sich aus dem Zeitpunkt/Ort der Entwertung (Stempel).
Bei Zeitkarten ist das anscheinend aber unmöglich, obwohl die Fahrkarte, die da z. B. ein Automat ausspuckt, weder anders aussieht noch anders riecht:
Die Wochenkarte kauft man sich also z. B. für „Preisstufe 2“, Start und Ziel wird eigens auf einer Kundenkarte vermerkt. Diese Kundenkarte wiederum ist zwar kostenlos und man kann sie sogar online per Post bestellen, oder eben vor Ort im AVV Kundencenter am Augsburger Hauptbahnhof bekommen – die Öffnungszeiten dessen sind, wie halt in Bayern leider üblich, scheiße. Per Post wird natürlich auch nicht funktionieren, wenn man jetzt Donnerstag gegen 18:00 Uhr merkt, dass man den Montag darauf so ein Ding bräuchte.
Heißt, relativ spontan mal Montag morgen eine Wochen- oder Monatskarte im Augsburger Umland kaufen, ist nicht möglich. Was für ein großartiger Service.
Auch dass diese Zeitkarten natürlich nicht in Online- oder Handyticketform verfügbar sind, ist natürlich selbstverständlich.
Was dann die Verwaltung und Verteilung von diesen Kundenkarten an sich alleine kostet, will man sich gar nicht ausdenken. Denn fährt man die Woche darauf eine Station weiter, braucht man natürlich schon wieder eine neue Kundenkarte.
Dabei wäre es doch, wie eigtl. oben schon geschrieben, so verdammt einfach diese ganze Aktion zu entschlanken und kundenfreundlicher und damit günstiger zu machen:
- Einfach am Automat die Start- und Endhaltestelle mit Abfragen und aufdrucken, ähnlich wie bei Einzelfahrscheinen jetzt schon
- Oder halt, wenn irgendwelche Vorgestrigen an diesen Kundenkarten unbedingt festhalten wollen, auch diese einfach jederzeit online oder am Automat beziehbar machen
Vor allem, alles was man dazu braucht ist halt schon jetzt da, Automaten, Internet, Smartphones – ein bisschen Software anpassen und die Welt wäre wieder ein Stück schöner, einfacher und flexibler.